Samstagmorgen um 8 Uhr wurden die ersten Schrauben gesetzt. Die circa 25 Helferinnen und Helfer aus den Ortsverbänden Schopfheim, Rheinfelden, Breisach und Müllheim drehten an einem Samstag und Sonntag am zweiten Novemberwochenende unzählige Schrauben in die vorgeplanten Öffnungen, um am Ende aus einer Vielzahl von Einzelteilen eine vollständige und einsatzbereite Brücke fertig zu stellen. Diese ist für den Verkehr während der Bauarbeiten im Rahmen der B317 bei Maulburg gedacht.
Bei der Brücke handelt es sich um eine so genannte D-Brücke (D wie Delta) mit einer Spannweite von ca. 24 m und einer nutzbaren Breite von zwei Fahrspuren. Die Brücke entspricht der Brückenklasse 60/30, d.h. sie ist mit schweren LKW-Fahrzeugen nutzbar.
Um diese Lastklasse zu erreichen wurden aus einzelnen Stahlteilen Fachwerkträger und Fahrbahnplatten miteinander verschraubt. Besonderheit dieser Brücke ist eine zweiwandige und nochmals verstärkte Trägerkonstruktion. Dazu wurde das Material für die Brücke mittels mehrerer LKW-Zügen einer Spedition aus dem Brückenbaulager in Schiefbahn, bei Mönchengladbach, unter der Woche angeliefert. Die Anlieferung erfolgte so, dass für die Brücke schlussendlich knapp 60 to Material, darunter circa 5.000 Stück Schrauben vor Ort gelagert waren.
Der Bau der Brücke begann bereits am Freitag, jedoch wurden an diesem Tag nur die Vorbereitungen ausgeführt, so dass der Hauptteil der Arbeit am Samstag und Sonntag erfolgte. Die Planung und Ausführung wurden umgesetzt, so dass die Brücke vollständig am Sonntag Abend fertig gestellt auf dem Lagerplatz stand.
Die Koordination erfolgte durch die Fachgruppe Brückenbau aus Müllheim unter Leitung der Gruppenführerin Frau Mager. Während dem Bau der Brücke wurden ca. 25 THW-Helferinnen und Helfer aus den drei Ortsverbänden Schopfheim, Rheinfelden und Müllheim eingesetzt. Der Ortsverband Breisach unterstütze die Bauarbeiten Mittels Booten. Die örtlich nahen THW Einheiten werden durch die Fachgruppe Brückenbau in die Bauarbeiten einbezogen, um im Einsatzfall ausgebildet zu sein.
Die Besonderheit der THW-Einheit Fachgruppe Brückenbau besteht darin, dass diese im ganzen Bundesgebiet lediglich 14 mal vorgehalten wird und dass die Führungskräfte in der Regel einen hohen Ausbildungsstand aufweisen sollten. Aus diesem Grund ist für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte auch die berufliche Qualifikation nicht unerheblich, so dass die Führungsmannschaft teilweise aus Architekten, Bauingenieuren, Ingenieuren und Technikern besteht.
Dieser Brückenbau soll keine Konkurrenz zu privaten Firmen sein, sondern dient der wichtigen Übung für die Fachgruppe Brückenbau Müllheim. Mehrere Brücken in wenigen Tagen zu errichten, wie 2002 beim Elbehochwasser oder im Jahr 2016 in vom Hochwasser schwer beschädigten Braunsbach, kann im Katastrophen-Einsatz nur gelingen, wenn jeder Handgriff sitzt und nicht erst überlegt werden muss. Auch in den vergangenen Jahren waren bei mehreren Ereignissen die Brückenbauspezialisten des THWs gefordert. Anfang diesen Jahres wurde durch die Fachgruppe Brückenbau aus Müllheim in Bad Krozingen eine aufgrund Rissbildung gesperrte Brücke innerhalb weniger Tage mit einer Behelfsbrücke ersetzt.
Aufgrund der regelmäßig stattfindenden Übungen und der Vorhaltung entsprechenden Brückenmateriales durch das BMVI können auch kurzfristig bei Hochwasserkatastrophen und Überschwemmungen im Bedarfsfall Brücken für den Pkw-, Fußgänger- oder Schwerlastverkehr der Bevölkerung errichten werden.
Die Vorbereitungen für den Brückenbau liefen seit einigen Tagen und wurden durch die Helferinnen und Helfer in der Freizeit gewährleistet.
Maulburg,
Brücken verbinden
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