Den Rückbau einer doppelstöckigen Eisenbahnbrücke trainieren ab heute zwei Wochen lang rund 50 Brückenbau-Fachleute des Technischen Hilfswerks (THW) im rheinland-pfälzischen Konz.
Zwölf der insgesamt 14 Fachgruppen Brückenbau des THW üben vom 17. bis zum 24. September erstmals den Rückbau einer doppelstöckigen Eisenbahnbrücke. Mit dabei auch wieder ein Brückenbau-Experte des THW Müllheim.
Diese Eisenbahnbrücken, die sogar von ICE-Zügen befahren werden können, sind Behelfsbrücken mit einer Spannweite bis zu 120 Meter. Während der Übung verarbeiten die THW-Helferinnen und -Helfer mehrere Tonnen Material und Schrauben. Das schwerste Brückenbauteil wiegt 7,8 Tonnen. Schauplatz dieser Übung ist ein Depot der Deutschen Bahn AG (DB) in Konz. Für die Sicherheit auf Schienenwegen kooperieren DB und THW im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), das auch die Kosten der Übung mitträgt.
Ob nach einem Erdbeben, einem Hochwasser oder einem Unfall – die Bedeutung von Brücken für eine funktionierende Infrastruktur wird meist erst dann deutlich, wenn sie unpassierbar sind. Neben dem Bau und der Instandsetzung von Straßenbrücken zählt auch der Bau von Eisenbahnbrücken zum Leistungsspektrum des THW.
Zur bundesweiten Übung in Konz kommen seit 2010 jährlich die THW-Brückenbauprofis zusammen, um ihr Fachwissen zu erweitern. Solche Übungen sind wichtig, denn im Notfall muss jeder Handgriff sitzen. Damit die THW-Kräfte für Einsätze trainieren können, werden sie auch zu Übungen von ihren Arbeitgebern freigestellt. Was die Helferinnen und Helfer des THW verbindet, ist der Spaß an Technik und die Motivation, Menschen in Notsituationen helfen zu können.
Dieses Jahr stand die Demontage der im Jahr 2012 errichteten SKB („Scharper-Krupp-Bundesbahn“) Brücke an. Die Vorgehensweise musste abgestimmt werden, weil beim Abbau von tonnenschweren Lasten jederzeit die Standsicherheit gewährleistet bleiben muss.
Gleichzeitig errichtete eine zweite Mannschaft an anderer Stelle ein Ausstellungsstück einer SKB Brücke mit neu überarbeiteten Bauteilen. Aufgrund neuer statischer Berechnungsgrundlagen sind viele Bauteile nun erheblich stärker ausgeführt – und damit auch wesentlich schwerer. Dadurch werden zum Teil neue Vorgehensweisen erforderlich. Zum Beispiel müssen die verwendeten Schrauben nun größtenteils hydraulisch eingepresst werden.
Am 24. September war die Übung zu Ende und die Teilnehmer konnten nach einigen kräftezehrenden Bautagen die Brückenbaustelle verlassen. Dass wir ein starkes Team sind, haben unsere Brückenbauer wieder einmal eindrucksvoll bewiesen.