Bereits kurz nach der Anreise am Freitagabend erwartete die Jugendlichen ein durchaus realistischer Einsatz. Mit Blaulicht und Martinshorn fuhren die angehenden Einsatzkräfte zum nahegelegenen Baggersee, denn dort wurden vier Personen vermisst. Nach einer erfolgreichen Suche konnten die teils schwer verletzten Mimen mittels einer „schiefen Ebene“ und Korbtragen von den Förderbändern und Türmen des Kieswerks gerettet und erstversorgt werden. An insgesamt fünf Stationen meisterten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedene Aufgaben und stellten ihr Können unter Beweis.
Eine Station umfasste die Arbeit mit dem Greifzug, bei dem ein Fahrzeug aus einem Graben geborgen werden musste. Mit erster Priorität erfolgte zuvor die Rettung und Betreuung der verletzten Fahrzeuginsassen. Die wichtigste und absolut unverzichtbare Maßnahme bei Schadenslagen übten die Junghelferinnen und Junghelfer bei der zweiten Aufgabe: die Erkundung. Dieses umfasst die Lagedarstellung und Gefährdungsbeurteilung des betroffenen Gebietes. Nach dieser erfolgt eine Lagemeldung mit taktischen Zeichen und Gefahrenzeichen an den Meldekopf. Erst nach diesem werden die weitere Vorgehensweise und die Einteilung der Einsatzkräfte geplant.
Bei der nächsten Station erwartete die Übungsteilnehmer ein weiterer PKW. Dieser wurde durch den Sturm von einem Baum begraben. Daher entfernten die Retter zuerst die schweren Äste und den Stamm, anschließend wurden die Personen mittels Schere und Spreizer aus dem schwer beschädigten Fahrzeug befreit. Eine weitere Übungseinheit war die Arbeit mit dem Einsatzgerüstsystem (EGS). Denn durch den Sturm wurde ein Gebäude so schwer beschädigt, dass es mit Hilfe des EGS abgestützt wurde, um einen kompletten Einsturz zu verhindern. Des Weiteren erstellten die Helferinnen und Helfer im Laufe der Übung zwei Fußballtore aus Holz, um für zukünftige Übungen auch den Freizeitwert des Übungsgeländes zu erhöhen. Durch diese Aufgabe wurde zudem der Umgang mit den klassischen Holzbearbeitungswerkzeugen geprobt. Denn auch das will gelernt sein.
Am Samstag erhielten die Jugendlichen prominenten Besuch: so hielt Herr Oberbürgermeister Klaus Muttach eine Ansprache und erläuterte die Wichtigkeit der ehrenamtlichen Arbeit. Neben den Vertretern der THW Geschäftsstelle Freiburg, stattete sogar MdB Johannes Fechner (SPD) der Übung einen ausführlichen Besuch ab und überzeugte sich persönlich vom Wissen und Können der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Gegen Abend widmeten sich die Helferinnen und Helfer bei Grillwürstchen und Steaks der Kameradschaft und knüpften neue Kontakte und Freundschaften. Die Jugendlichen und ihre Betreuer übernachteten von Freitag bis Sonntag in großen Zelten auf dem THW-eigenen Übungsgelände im Maiwald / Renchen. 12 Ortsverbände nahmen an der Übung teil, darunter Achern, Biberach/Baden, Breisach, Emmendingen, Freiburg, Kehl, Lahr, Lörrach, Müllheim, Offenburg, Rheinfelden sowie Schopfheim.
In der THW-Jugend erfahren Kinder und Jugendliche, Mädchen wie Jungen, im Alter von zehn bis 17 Jahren alles über die Ausstattung und Einsatzmöglichkeiten des Technischen Hilfswerks. Sie werden spielerisch an die Technik herangeführt und können das Gruppengefühl zusätzlich durch verschiedene Freizeitaktivitäten, z.B. Kanufahrten oder Zeltlager, stärken.